Schmalkalder Stadführung - Teil 1
Schmalkalden
Eine unterhaltsame Stadtführung
mit Auszügen aus der Stadtchronik
von Stadtchronistin Bärbel Bierstaedt
und mit freundlicher Unterstützung des jüngsten Botschafters der Stadt Schmalkalden.
Adrian wird Sie durch "die Perle am Südwesthang des Thüringer Waldes"
führen und über seine und unsere Stadt erzählen.
Schmalkalden in Blickrichtung Fachhochschule (Mitte im Bildhintergund) von der Röth aus gesehen.
Foto von Bärbel Bierstaedt
HALT!
Diese Seite bitte nicht…
Foto Bärbel Bierstaedt
gleich wieder schließen!
Ich weiß schon: Chronik… das klingt unendlich langweilig!
Viele Leute verdrehen bei dem Stichwort die Augen;
erst Recht, wenn es um eine fremde Stadt geht.
Die Besucher dieser
Homepage über Schmalkalden
sollen jedoch nicht mit einem "pfurztrockenen"
geschichtlichen Abriss bombardiert,
sondern in unterhaltsamer Weise und mit zahlreichen Fotos
auf unsere beschauliche und geschichtsträchtige Stadt neugierig gemacht werden.
In Blickrichtung Schloss Wilhelmsburg mit Pfalz (links) und Kristallturm (rechts).Foto Bärbel Bierstaedt
Wie sagte bereits Martin Luther ( 1483 – 1546) so treffend:
" Denn es ist besser, mit eigenen Augen sehen als mit fremden."
Schauen Sie also einfach mal "bei ons e`rie" (bei uns herein),
wie es in der hiesigen Mundart heißt.
Das kostet nix, nur ein paar Minuten Zeit.
Mein Ziel ist, dass Sie Lust auf mehr bekommen beim Bilder-gucken.
Und ich bin mir sicher:
WIR …
Foto Bärbel Bierstaedt
…KRIEGEN EUCH ALLE !
Kunstgraben am Kirchhof, von den Einheimischen spaßhaft "blaue Lagune" genannt. Foto Bärbel Bierstaedt
Schmalkalden muss man "ausprobieren".
Erst dann begreift man die Stadt, die Landschaft und die hier lebenden Menschen,
oder um noch einmal Martin Luther zu zitieren: "
Über den Zaun gucken hält gute Nachbarschaft."
Die Auflistung der Beinamen für unsere herrlich gelegene Stadt
am Süd-West-Hang des Thüringer Waldes ist zwar lang,
jedoch nicht langweilig.
Allein daran kann man ersehen, was Sie bei uns erwartet.
Hochschulstadt Schmalkalden;
Gründungstätte des Schmalkaldischen Bundes;
Stadt der Reformation;
Stadt der süßen Sünden, wegen VibaSweets.
Wir besitzen die größte Praline in Deutschland!
Die ist aus Glas. Aber drinnen können Sie Kalorien schaufeln en`masse;
aus Nougat, Marzipan, Schokolade usw.
Wir sind aber auch die Stadt mit den besten Thüringer Rostbratwürsten
und anderen deftigen Wurstsorten (Thüringer Landstolz)
Weiterhin kommt von uns ein ausgezeichnetes Mineralwasser (Thüringer Waldquell).
Im Verlauf dieser Chronik werden Sie noch mehr entdecken,
worauf wir verweisen können und worauf wir verdammt stolz sind.
Fakt ist:
Foto von Bärbel Bierstaedt
Wo Schmalkalden drauf steht, ist auch Schmalkalden drin!
Kurzum:
Foto von Bärbel Bierstaedt
WIR ALLE…
Foto von Bärbel Bierstaedt
…SIND…
Foto von Bärbel Bierstaedt
…SCHMAAAAALKAAALDEN !
So. Bevor das hier los geht, will ich mich noch vorstellen.
Mein Name ist, wie bereits erwähnt Adrian.
Ich bin ein waschechter Schmalkalder mit allem Drum und Dran.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Wollen Sie wissen, wie die Schmalkalder sind?
Na, so wie ich!
Pfiffig, freundlich, gesellig, dickschädelig, für jeden Spaß zu haben,
aufgeschlossen gegenüber allem Neuen.
Ich halte jedoch auch gern an alten Dingen fest,
denn nicht alles Neue ist unbedingt begrüßenswert.
Ich esse und trinke gern, liebe Musik, Bücher, Tiere, Bäume, Blumen und natürlich
meine (unsere) Stadt,
die ich nun vorstellen will getreu eines Leitsatzes von Martin Luther (1483 – 1546).
"Dreierlei erwartet man von einem Redner:
Sein Vortrag muss belehren, erfreuen und das Herz bewegen."
Zuerst absolviere ich mit Ihnen einen kurzen Rundgang
über den Campus der Fachhochschule in der…
Foto von Bärbel Bierstaedt
Hochschulstadt Schmalkalden
Die Hochschulstadt Schmalkalden ist klein, aber fein; und vor allem b e z a h l b a r !
Das bestätigen viele der angehenden Akademiker, die sich an der Fachhochschule einschreiben;
und das nicht nur wegen der hervorragenden Lehrqualität und der kurzen Wege.
Studentenwohnheim auf dem Campus neben der Bahnhaltestelle. Foto von Bärbel Bierstaedt
In Schmalkalden fallen die Studenten aus dem Zug raus und direkt ins Wohnheim rein.
U-Bahnen oder Straßenbahnen gibt es in Schmalkalden nicht.
Hier ist alles ganz fix fußläufig zu erreichen.
So auch das Stadtzentrum, je nach Kondition der Studiosis in fünf bis acht Minuten.
Mac Donalds, Aldi ua. befinden sich übrigens gleich neben dem Campus.
Cellarius -Bibliothek der Fachhochschule Schmalkalden. Foto von Bärbel Bierstaedt
Die Fachhochschule in Schmalkalden ist ein Bildungsstandort mit Geschichte!
Die am 1.Oktober 1991 gegründete Bildungsstätte mit ihrem weiträumigen Campus
ging aus der ehemaligen "Ingenieurschule Schmalkalden" hervor.
Bereits am 1. Juli 1902 ist am sogenannten "Blechhammer" die Königlich-Preußische Fachschule eröffnet worden.
Ziel war es bereits vor über 100 Jahren,
die Fortbildung der Handwerker und damit eine Weiterentwicklung der ansässigen Industrie zu fördern.
Audimax der Fachhoschule Schmalkalden. Foto von Bärbel Bierstaedt
Besonders gelobt wird an der rund 3000 Studenten zählenden Hochschule "die familiäre Athmosphäre".
Von links: Audimax, Mensa, Wohnheim. Foto von Bärbel Bierstaedt
"In der Mensa sitzen Dozenten und Studenten zu den Mahlzeiten gemeinsam an den Tischen.
Das ist an Hochschulen in den großen Städten undenkbar!",
erzählen Immatrikulierte immer wieder.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Nun sind die Geldbeutel der Studenten ja fast immer aus Zwiebelleder.
Wenn man reinschaut, kommen meist die Tränen.
Doch Hunger leiden muss hier keiner,
denn das nötige "Studentenfutter" ist auch für Selbstversorger bezahlbar,
womit wir schon beim nächsten Thema wären.
Schmalkalden ist ein kulinarischer Sündentempel.
Wer hier nicht zunehmen will, der muss Charakterstärke zeigen.
Ich bin ja eher der Obst – und Gemüseesser.
Aber mein vierbeiniger Bruder Bo lebt nach dem Motto...
Foto von Bärbel Bierstaedt
"In der allergrößten Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot."
Thüringer Rostbratwürste Schmalkalder Art. Foto von Bärbel Bierstaedt
Unser Nationalgericht, die Thüringer Rostbratwürste,
knusprig braun gebrutzelt über offenem Holzkohlefeuer variieren geschmacklich von Stadt zu Stadt.
"Die beste Thüringer Rostbratwurst kommt aus Schmalkalden!",
verkündete die Weinprinzessin der Winzergenossenschaft Mosel-Saar-Ruwer
anlässlich des 21.Schmalkalder Stadtfestes im Jahr 2011.
Und die Tatsache, dass unsere Bratwürste seit 2011 nun auch in Bayern auf`s Tablett kommen,
nämlich auf dem Münchner Oktoberfest, spricht wohl für sich.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Die deftigen Köstlichkeiten, bei dem Schmalkalder Fleisch – und Wursthersteller
"Thüringer Landstolz" gefertigt,
sind ein beliebtes Urlaubs-Mitbringsel und
werden von Schmalkalden-Besuchern Kiloweise "exportiert."
Schweinshaxe mit Kartoffelbrei und Sauerkraut. Foto von Bärbel Bierstaedt
Den Urlaubern und Gästen sei angeraten, dass sie nicht in`s Land
der Thüringer Rostbratwürste und Klöße kommen sollten,
um eventuell mit einer Diät zu beginnen.
In den Gaststätten und Ausflugslokalen werden Sie nämlich schnell feststellen,
dass auf Grund der Größe der Portionen die hier wirkenden Köche und Köchinnen
die Gäste grundsätzlich für verhungert halten.
In Schmalkalden ist der Kunde König.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Und unterm Tisch sitzen und auf Almosen warten, dass muss bei uns keiner.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Satt und zufrieden im Urlaub; so soll es schließlich sein.
Und da Schmalkalden im Luther-Land Thüringen liegt,
zitieren wir den großen Reformator zu diesem Thema auch:
" Der Bauch ist in allen Religionen der gewaltigste Abgott."
Wer sich nun ein paar Pfunde zu viel angefuttert hat,
kann diese an Ort und Stelle sofort wieder abtrainieren;
Wanderungen, Stadtrundgängen, Museumsbesuchen,
Tagesausflügen zu Fuß oder auch…
Foto von Bärbel Bierstaedt
…mit dem Wagen.
In der Zwischenzeit habe ich nun die Stadttore für Sie aufgeschlossen und lade ein in die…
Foto von Bärbel Bierstaedt
Fachwerkstadt Schmalkalden
Foto von Bärbel Bierstaedt
Blick über die Kuppel des Rathauses in Richtung Auer Gasse.
Die Architektur des Stadtbildes zeichnet sich durch markante, in fränkischer Bauweise errichtete
Fachwerkhäuser und einige hochgieblige Steinbauten (Kemenaten) aus und
legt ein beredtes Zeugnis von der einst so reichen Handwerkerstadt ab.
Fachwerkhäuser am Altmarkt in Blickrichtung Hofstadt. Foto von Bärbel Bierstaedt
Wie eine Filmkulisse präsentieren sich die Häuser in den kleinen verwinkelten Gassen.
Hier sei mir ein Zwischenruf in die große Welt gestattet.
Haaaaaaaaa...llo Ihr Filmemacher, Regisseure und Drehbuchautoren!
Kommt zu uns!
Schmalkalden wäre als Drehort für Filme ein echter Knaller!
Zum Beispiel für Krimis.
In unseren dicht bewaldeten Bergen und in den kleinen Gassen
könnten Ganoven gejagt werden. Stelle ich mir total spannend vor.
Unser Städtle würde sich auch ganz toll anbieten als Drehort für ne`Familienserie;
so ähnlich wie die Serie "Die Fallers, eine Schwarzwaldfamilie".
Oder aber ne`"Lindenstraße", nur auf thüringisch.
Bei uns gäbe es auch viele Häuser, die sich
für historische oder Märchen-Filme eignen würden.
Nachstehend zeige ich Euch gleich mal eines:
Fachwerkhäuser am Altmarkt in Blickrichtung Salzbrücke. Foto von Bärbel Bierstaedt
Rechts ragt eines der fünf "steinernen Häuser" von Schmalkalden in`s Bild…
Foto von Bärbel Bierstaedt
…die sogenannte Todenwarthsche Kemenate auf dem Altmarkt.
Der Mitteldeutsche Rundfunk (mdr) war schon mehrfach bei uns zu Gast.
Dieses stattliche Bürgerhaus nun soll über kurz oder lang zu neuem Leben erweckt werden.
Foto von Bärbel Bierstaedt. Todenwarthsche Kemenate am Altmarkt in Blickrichtung Soldatensprung und Salzbrücke (links).
Dank einer Truppe junger engagierter Schmalkalder soll hier ein Thüringen-Museum entstehen,
das seinesgleichen suchen wird. Doch bis es soweit ist, gilt es noch einige schwere Hürden zu nehmen.
Wer mehr erfahren und dieses Projekt vielleicht sogar unterstützen möchte,
kann sich ausführlich belesen unter www.kemenate-thueringen.de
Foto von Bärbel Bierstaedt
Die sogenannte Heiliggrabbehausung in der Pfaffengasse, seit über 100 Jahren im Besitz der Schmalkalder Optiker-Dynastie Familie Rudolph und, das ist unschwer an den Treppengiebeln zu erkennen, fällt ebenfalls in die Kategorie der steinernen Häuser. Der Gewölbekeller und Teile des Erdgeschosses stammen sogar noch aus romanischer Zeit.
Foto von Bärbel Bierstaedt. Heiliggrabbehausung in der Pfaffengasse 26.
Die oberen Geschosse des prächtigen Hauses stammen aus dem 15. Jahrhundert ,
der rechte Anbau aus dem 16. Jahrhundert.
Foto von Bärbel Bierstaedt. Heiliggrabbehausung in der Pfaffengasse 26.
Wappen der Henneberger aus dem Jahr 1515
Links Abzweig Ziegengasse; rechts die Kemenate in der Weidebrunner Gasse mit Nebengebäude
in Richtung Pfaffengasse. Foto von Bärbel Bierstaedt.
Foto von Bärbel Bierstaedt.
Die Kemenate in der Weidebrunner Gasse ist übrigens
das höchste Wohn – und Geschäftshaus in der Altstadt.
In den Annalen ist zu lesen, dass zum Beispiel im Jahr 1557 ein auf dem Dach befindliches Storchennest
"durch heftigen Donner vom Dach geschlagen" wurde.
Ein Storch war tot, der andere lebte und, so das Zitat des Chronisten Geisthirt
"…die drey jungen wurden von etlichen Bürgern erschossen."
Hoffnung. Marstall und Amtsgericht.. Foto von Bärbel Bierstaedt
Der an den Pulverturm (Bildhintergrund) angrenzende, in roten und weißen Farben gehaltene,
lang gestreckte zweistöckige Bau aus dem Jahr 1618, in dem sich dann ab 1875 das Königlich-preußische Amtsgericht befand, ist aus dem früheren Marstall der hessischen Landgrafen hervorgegangen.
Übrigens sind im Sommer 1757 in Folge des Siebenjährigen Krieges unter anderem
die von Kassel vor den Franzosen fliehenden Husaren hier einquartiert worden.
Das Steitz`sche Haus in der Hoffnung. Foto von Bärbel Bierstaedt
Das der Erbauer dieses, aus einem steinernen Erdgeschoss bestehenden Hauses in der Hoffnung
ein reicher Mann gewesen ist, liegt auf der Hand und ist bekannt.
Der hennebergische Rentmeister Johannes Steitz, vor seinem Tod 1574 vom Kaiser geadelt,
war unter anderem auch als Ratsmitglied und Stiftskollektor tätig.
Er besaß 11 Häuser und hinterließ seinen Kindern unter anderem "eine Tonne Goldes".
Foto von Bärbel Bierstaedt
Von der Mohrengasse in Blickrichtung Altmarkt.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Sanierte Fachwerkhäuser am Neumarkt,
die sich im Besitz der Schmalkalder Wohnungsgesellschaft,
einer Tochtergesellschaft der Stadt Schmalkalden, befinden.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Dieses Wohn – und Geschäftshaus in der Herrengasse 6,
in dem über Jahrzehnte der Buchbinder Mäder ansässig war,
ist um 1350 erbaut worden.
Im 1.Obergeschoss existiert sogar noch eine Bohlenstube mit waagerechten Hölzern.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Ein musterhaftes Beispiel fachgerechter Sanierung:
Das Wohn- und Geschäftshaus Pfaffengasse 6, dass um 1645 erbaut wurde.
Ursprünglich diente es einer Gerberfamilie als Wohn – und Arbeitsstätte.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Das Fachwerk wird, wie hier am Haus Pfaffengasse 6 mit prall bepflanzten Blumenkästen unterstrichen.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Zu den Schmuckstücken der Stadt gehört zum Beispiel auch
dass im Privatbesitz befindliche Häfner`sche Wohnhaus am Entenplan.
Die aufwendige Sanierung und Freilegung des Fachwerks wurde im Jahr 2010 abgeschlossen.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Von der Pfaffenwiese in Blickrichtung Entenplan; im Hintergrund der Questenberg.
Blick von der Türmerwohnung auf den Kirchhof. Foto von Bärbel Bierstaedt
Rechts im Bild ist das mit einer Glasplatte teilweise abgedeckte
und somit einsehbare Beinhaus auf dem Kirchhof zu sehen;
für Thüringen ein höchst seltenes Bodendenkmal aus dem Hohen Mittelalter,
dass zur Aufbewahrung der sortierten Knochen diente, die beim Anlegen neuer Gräber auf dem dicht belegten Friedhof rund um die Stadtkirche anfielen (bis 1543).
Der vordere Teil des Beinhauses diente als Knochenlager;
im hinteren Bereich sind von den Altvorderen Gefäße mit Speisen für die Verstorbenen abgestellt worden.
Das Beinhaus war riesengroß und erstreckte sich auf der rechten Seite bis hin zur Kirchhofsmauer.
Foto von Bärbel Bierstaedt.
Teilansicht Kirchhof; links die alte Suppenküche.
Foto von Bärbel Bierstaedt.
Schmiedekunst am Soldatensprung
Foto von Bärbel Bierstaedt
Fachwerkhäuser am Neumarkt, der zum ältesten Siedlungsgebiet der Stadt zählt.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Vom Neumarkt in Blickrichtung der Treppengiebel der Großen Kemenate in der Weidebrunner Gasse.
Links die Hirschapotheke am Neumarkt 9, gegründet im Jahr 1670.
Der Name der Apotheke ist nach meinen bisherigen Recherchen von einem Ereignis abgeleitet worden,
das sich am 26. September 1628 zugetragen hat und in der "Historia Smalcaldica" von dem Schmalkalder Chronisten Johann Conrad Geisthirt notiert wurde.
Darin heißt es über das Haus des Reinhard Clemen "auf den neuen Marckt" ,
"im Hof des Hauses an der Apotheke" ein Hirsch gefangen und von dem Sohn des Amtmannes Wersabe, Junker Anton, erschossen wurde. Der Hirsch soll über die Stadtmauer in der Künkelsgasse gesprungen
und dann seinem Schicksal entgegen geeilt sein.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Laubengang im Innenhof vom "Grünes Tor", wie die Gaststätte in der Weidebrunner Gasse heißt.
Dieser ursprüngliche "Spitzname" des einstigen Wohn - und Geschäftshauses
wurde von den Einheimischen von dem Torbogen abgeleitet,
dessen große Holztüre immer mit grüner Farbe angestrichen war.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Über die Mauer des einstigen Augustinerklosters geschaut
zum Stengelschen Haus am Schmiedhof Nr.19 (links); rechts die Mönchsgasse.
Foto von Bärbel Bierstaedt. Teilansicht Erb`scher Garten in Blickrichtung Steinerne Wiese von der Recklinghäuser Straße aus gesehen.
Viel Grün in der Altstadt; die Schmalkalder lieben ihre Bäume und mögen sie noch so alt sein.
Urlauber und Touristen sind begeistert von der Vielfalt an Nutz - und Singvögeln in der ältesten
Parkanlage in der Altstadt, dem aus der Zeit um 1890 stammenden
Erb`schen Garten
zwischen der Recklinghäuser Straße und der Steinernen Wiese.
Vornehmlich in den Abendstunden fühlt man sich beim spazieren unter den Baumriesen
in eine andere, ruhigere Zeit zurück versetzt.
Zwar hat die Anlage von ihrer ehemaligen Schönheit vieles eingebüßt;
so zum Beispiel das Gartenhäuschen im Biedermeier-Stil,
dass zu DDR-Zeiten dem Verfall preis gegeben war und abgerissen wurde.
Nicht mehr vorhanden ist auch der künstlich angelegte Teich.
Doch einige, von dem Löffelfabrikanten H.A.Erbe
vor rund 100 Jahren angepflanzten Bäume und Sträucher stehen zum Glück noch heute.
Und so soll das auch bleiben!
Vor einigen Monaten ging in Schmalkalden das Gerücht um,
dass der Erb`sche Garten im Zuge der 2015 geplanten Landesgartenschau umgestaltet werden soll.
Da wurden die Einwohner hellhörig.
"Wir wollen diesen Park behalten; so, wie er ist! ", sind sich die Bürger einig.
Fakt ist, dass die alten Baumriesen, vornehmlich eine Esche, Robinien und Weiden seit Jahren erheblicher Pflegemaßnahmen bedürfen.
Doch heutzutage ist man ja schneller mit der Motorsäge.
"Wenn hier Sägen angesetzt werden sollten, dann proben wir "Stuttgart 21",
so das Fazit. Vornehmlich Anwohner sind sich da einig.
Schon 1990 sollte diese grüne Oase einem Parkplatz weichen.
Dank dem Engagement der evangelischen Kirchengemeinde konnte das verhindert werden.
Dass alte Bäume ausgeschnitten und somit erhalten werden können,
zeigt sich an vielen Beispielen in anderen Städten.
Foto von Bärbel Bierstaedt
In Blickrichtung Totenkirche in der Bahnhofstraße, die heute ausschließlich wegen der hervorragenden Akustik
Woher der Name der Stadt Schmalkalden kommt?
Foto von Bärbel Bierstaedt
Natürlich kann ich Ihnen diese Frage beantworten.
Flusslauf der Schmalkalde von der Steinernen Wiese aus gesehen. Foto von Bärbel Bierstaedt
Die bereits 874 urkundlich benannte villa smalacalta erhielt den Namen vom Flüsschen Schmalkalde,
das am Fuße des Großen Jagdberges, einem Nachbarn des Inselsberges entspringt.
Foto von Bärbel Bierstaedt
Vor allem im Winter macht die "Schmale Kalte" ihrem Namen alle Ehre
und an vielen Stellen des Flusslaufes, der sich durch das romantische Schmalkaldetal schlängelt,
be – und verzaubert sie die Wanderer.
Tafel an der Schmalkalde -Quelle bei Klein-Schmalkalden. Foto von Bärbel Bierstaedt
Ich bin ja nun nicht nur Stadtführer und Heimatforscher,
Foto Bärbel Bierstaedt
sondern auch ein passionierter Tier- und Pflanzenfreund
und werde Ihnen beweisen…
Foto von Bärbel Bierstaedt
In Schmalkalden ist die Natur zu Hause !
Blick von der Röth auf Schmalkalden. Foto von Bärbel Bierstaedt
Ich werde jedoch den Teufel tun und an dieser Stelle sämtliche Quellen angeben.
Da Chronisten nicht nur der Wahrheit, sondern auch der Vollständigkeit verpflichtet sind,
müsste ich diesbezüglich nämlich schon im 19. Jahrhundert
mit Zitaten von Persönlichkeiten beginnen,
die hier "geurlaubt" haben.
Wenn Sie Interesse an solchen historischen Ein-und-Rückblicken haben,
dann fragen Sie uns einfach.
Wir legen Ihnen bei einem Schmalkalden-Urlaub
die entsprechende Literatur dann vor.